„Managing Diversity” als globale Integrationsstrategie

Umgang mit Vielfalt wird in globalen Unternehmen zur zentralen Herausforderung. „Managing Diversity” zielt auf die Nutzung des Potenzials der Vielfalt und kann als ökonomische Wettbewerbsstrategie fungieren; auch in den Führungsetagen wird globale Diversität angestrebt. Dies bietet Chancen und Risiken für Frauen: Einerseits nimmt „Managing Diversity” positiv auf die Potenziale von Frauen Bezug, und Zielvorgaben für Diversity (KPI) öffnen Karrierefenster; andererseits besteht die Gefahr einer Totalisierung des Nutzenkalküls, die besondere soziale Situation von Frauen wird ausgeblendet, die Norm der Gleichstellung verliert gegenüber der Ökonomie an Bedeutung.

Einschätzung der TeilnehmerInnen hinsichtlich der Auswirkungen des neuen Umgangs mit Vielfalt, manifestiert in „Managing Diversity”, auf die Karrierechancen von Frauen:

Die Teilnehmenden tendierten deutlich dazu, dieser Entwicklung einen eher positiven Einfluss zuzuschreiben – allerdings gab es auch einige wenige Gegenstimmen. Der Tenor der Diskussion: Wenn die Unternehmen von Einheitsvorstellungen abrückten, eröffne dies auch für Frauen Chancen, zumal sie hier nicht als „Problemfälle“ abgestempelt würden, sondern als potenzielle Erfolgsfaktoren thematisiert würden. Zudem nutze das Sprechen über „Diversity“ das Potenzial der Sprache – ebenfalls eher günstig für Frauen. Einwände richteten sich darauf, dass Vorstellungen von „typisch weiblichen“ Fähigkeiten im Zuge des Diversity Management möglicherweise sogar noch verfestigt würden. Dies könne auf Dauer doch wieder zur geschlechtsspezifischen Segmentierung und zum Ausschluss von Frauen aus bestimmten Bereichen führen.

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