Kompetenzmanagement als Instrument der Personalentwicklung

In modernen Unternehmen orientieren sich die Personalbewertung und die Personalentwicklung an Kompetenzmodellen. Kompetenzen zielen anders als Qualifikationen auf die Fähigkeit zur selbstorganisierten Kooperation und zur kollektiven Lösung neuartiger Problemstellungen; dabei sind soziale und personale Kompetenzen besonders wichtig. Da Kompetenzen nicht der direkten Beobachtung zugänglich sind, müssen sie im Handeln aktiv dargestellt werden (Performanz) und diese Darstellung muss authentisch wirken. So wird „Kompetenz- darstellungskompetenz” zur Karrieredominante.

Einschätzung der TeilnehmerInnen hinsichtlich der Auswirkungen der Anwendung von Kompetenzmodellen im Personalmanagement auf die Karrierechancen von Frauen:

Auch dieser Faktor wurde sehr uneinheitlich bewertet; an beiden Tagen gewichtete jeweils eine Gruppe den positiven und eine Gruppe den negativen Einfluss stärker. Erneut spielte die Vermutung eine Rolle, dass Frauen die bewusste Darstellung der eigenen Kompetenz weniger liege. Dem stand das Argument gegenüber, die Fähigkeit zur Selbstpräsentation sei bei ihnen durchaus in hohem Maß vorhanden, nicht alle wollten sich aber so in den Mittelpunkt stellen – was wiederum die Rückfrage provozierte, ob sie dann für Führungspositionen geeignet seien. Eine andere Argumentationslinie lief darauf hinaus, dass Selbstdarstellung für Frauen eine Gratwanderung darstelle, weil sie anders als bei Männern bewertet werde: „Ein Mann, der sich selbst darstellt, gilt als toll, eine Frau als eingebildet.” Ein Resümee bestand darin, dass das Wie der weiblichen Selbstdarstellung noch ungeklärt sei.

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