Globalisierung – neue Anforderungen und Verfügbarkeitserwartungen
In modernen Unternehmen findet Arbeit in globalen Verweissystemen statt (etwa globale Teams); die Einsatzorte sind länderübergreifend definiert. Daraus ergeben sich neue Anforderungen für Karrieren: Internationale Erfahrung und Auslandsaufenthalte werden zu Voraussetzungen von Karrieren; es wird große räumliche Mobilität und Zeitzonenmanagement in der globalen Kooperation erwartet. Dies kann mit weiblichen Lebensplänen und -modellen in Konflikt geraten.
Einschätzung der TeilnehmerInnen hinsichtlich der Auswirkungen neuer Voraussetzungen, Anforderungen und Verfügbarkeitserwartungen im Zusammenhang der Globalisierung auf die Karrierechancen von Frauen:
Hier ergab das Voting tendenziell einen eher negativen Einfluss. In der Diskussion waren die Meinungen jedoch geteilt: Wesentlich für das Votum war die Beobachtung, dass für Frauen die erhöhten internationalen Mobilitätsanforderungen und Verfügbarkeitserwartungen ein Grund zum Verzicht zugunsten eines Mannes seien – hier herrschten oft noch alte Rollenbilder vor. Es wurde sogar die Vermutung geäußert, die Mobilitätsanforderungen würden deswegen so hoch angesetzt, weil sie ein Hemmnis für Frauen darstellten. Andere Teilnehmende forderten eine differenziertere Betrachtung ein: Es sei keine notwendige Folge der Globalisierung, dass der Auslandseinsatz gerade „in die Rush hour des Lebens falle“, dies sei vielmehr durch die unternehmensspezifische Ausgestaltung von Karrieren bedingt. Auch die Gruppe der Frauen könne nicht über einen Kamm geschoren werden: Insbesondere junge Frauen seien durchaus bereit, ins Ausland zu gehen, weil sie darin eine Chance für sich sähen.